Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der AGILA Haustierversicherung.
Wer rastet, der rostet. Diesen Spruch haben wir alle schon mehrmals gehört und natürlich wissen wir: da ist etwas dran.
Nicht nur für uns ist Bewegung wichtig, sondern auch für unsere Vierbeiner. Bewegung hält geistig und körperlich fit, regt den Kreislauf und Stoffwechsel an, stärkt zudem das Immunsystem und hält den Bewegungsapparat intakt.
Auch oder besser gesagt gerade Hunde mit Problemen im Bewegungsapparat - wie zum Beispiel die ED bei Queen - müssen sich bewegen. Bewegung hält Gelenke, Sehnen und Muskeln fit. Nur ein bewegtes Gelenk ist ein gesundes Gelenk. Bei Gelenken, die nicht ausreichend bewegt werden, bildet sich die Gelenkflüssigkeit zurück, was das Gelenk schädigen kann und wenn das Gelenk ohnehin schon eingeschränkt ist, kann fehlende Gelenkflüssigkeit die Probleme erheblich verstärken. Daher sollte Hunde, die Probleme mit dem Bewegungsapparat haben, keinesfalls mit einer Runde um den Block für 10 Minuten geschont werden.
Wer also wirklich fit bleiben möchte, kann und sollte mehr als nur spazieren gehen. Bevor ich euch erzähle, wie ich Queen und Püppi fit halte, möchte ich kurz darauf eingehen, wie viel Bewegung ein Hund braucht und von welchen Faktoren dies abhängig ist. Gerade diese Frage ist individuell zu betrachten, daher möchte ich vorab ein paar Worte hierzu verlieren.
Wie viel bewegung benötigt mein Hund?
Die Beantwortung dieser Frage hängt von einigen Faktoren ab und muss immer individuell an den Zustand des Hundes angepasst werden. Als Faustformel geht man von ca. zwei Stunden täglich aus. Doch hierbei gilt natürlich einiges zu beachten:
- Welpen und Junghunde befinden sich im Wachstum. Sie sollten sich daher in Maßen bewegen und kontrolliert, d.h. gelenkschonend
- Nicht selten sieht man, dass ältere Hunde nicht mehr wirklich vor die Tür kommen. Sollte es hierfür einen medizinischen und mit dem Tierarzt abgesprochenen Grund geben, dann ist das natürlich in Ordnung. Sollte der Hund allerdings einfach nur älter geworden sein, so sollte er dennoch die Möglichkeit bekommen sich ausreichend zu bewegen, damit die Muskeln nicht abbauen
- sollte euer Hund in letzter Zeit nicht wirklich sportlich unterwegs gewesen sein, so müsst ihr bedenken, dass Ausdauer langsam gesteigert werden muss, damit der Hund nicht überlastet wird
- es gibt einige gesundheitliche Einschränkungen, die dazu führen, dass ein Hund nicht für bestimmte sportliche Aktivitäten geeignet ist. Queen zum Beispiel brauche ich nicht im Agility zu führen und auch Frisbee wäre für ihre ED eine Katastrophe. Da es hier allerdings keinen allgemeinen Leitfaden gibt und die Anzahl an körperlichen Einschränkungen leider hoch ist, solltet ihr unbedingt mit eurem Tierarzt abklären, ob euer Hund für bestimmte sportliche Aktivitäten fit genug ist. Die Beantwortung dieser Frage solltet ihr in die Hand eines Tierarztes oder Physiotherapeuten legen
- ein Husky legt beim härtesten Schlittenhunderennen der Welt in Alaska bis zu 240 km pro Tag zurück. Ein Leonberger wäre hierzu nicht in der Lage. Beim Agility haben Shelties, Aussis und Border gerne die Nase vorn. Der Körper eines Schäferhundes wäre hierfür nicht gemacht und würde auf Dauer sehr leiden. Was ich damit sagen möchte: nicht jeder Hund ist für jede Sportart geeignet. Hier sollte man auf keinen Fall die eigenen Interessen vor die körperlichem Fähigkeiten des Hundes stellen und im Zweifel immer mit einem Experten sprechen
- kleine Hunde benötigen genauso viel Bewegung wie große. Es ist ein Irrglaube, dass die Kleinen weniger laufen möchten. Dackel zum Beispiel sind hoch passionierte Arbeitshunde, die auch als solche behandelt werden sollten
- bei der Frage nach ausreichender Bewegung sollte immer auch die Abwechslung mit einbezogen werden. Ein Hund, der eine halbe Stunde monoton am Fahrrad läuft oder mit Herrchen joggen geht ist weniger ausgelastet als ein Hund, der eine viertel Stunde intensive Fitnessübungen im Wald gemacht hat
Und wie gestalte ich die Bewegung für meinen Hund?
Angefangen bei wechselnden Strecken für den Spaziergang bis hin zu unterschiedlichen Untergründen oder auch Schwimmen statt Laufen sind der Fantasie erst einmal keine Grenzen gesetzt. Das Angebot an Hundesportarten ist vielfältig und beginnt bei gelenkschonenden Freizeitbeschäftigungen wie Mantrailing, Fährtenarbeit bis hin zu anspruchsvollen und durchaus belastenden Optionen wie Agility, Zughundesport und Frisbee. Je anspruchsvoller der Sport, umso mehr muss beachtet werden, wie zum Beispiel die zu vermeidende Auskühlung der Muskulatur.
Wer kreativ ist, macht den Waldspaziergang zum Agilityparcour. Umgefallene Bäume dienen als Hürde, intakte Bäume können umrundet werden und auf dem Boden herum liegende Äste können als Slalomstangen dienen. Gerade Waldwege sind super geeignet, damit der Hund fit bleibt. Oft liege Äste auf dem Boden oder Wurzeln ragen heraus. So müssen die Hunde ihre Beine anziehen und laufen deutlich bewusster. Profis können diese unterschiedlichen Erhöhungen im Boden auch rückwärts nutzen, damit die Hinterhandkoordination trainiert wird.
Ich habe mich schon viel mit dem Thema Bewegung auseinander gesetzt und empfand viele Artikel als sehr schwammig. Wie viel Bewegung ein Hund braucht ist eine Einzelfallentscheidung. Verständlich, aber für Menschen, die sich fragen, ob ihr Hund ausreichend bewegt wird, eine eher unbefriedigende Antwort. Daher habe ich mich mit der Frage auseinander gesetzt, ob es nicht Faktoren gibt, die mir verraten können, ob mein Hund zu wenig oder gar zu viel bewegt wird?
Wie erkenne ich, dass mein Hund zu wenig bewegt wird?
Unterforderte Hunde zeigen oft Verhaltensauffälligkeiten, die auf einen Bewegungsmangel hindeuten können. Hierzu zählen Aggressionen gegenüber Artgenossen wie zum Beispiel das Pöbeln an der Leine, aber auch ein übermäßiges Ziehen an dieser sowie ein deutlicher Drang auf der Leine zu kauen. Hyperaktives Bellen und Gejaule an der Leine deuten ebenfalls auf eine mögliche Unterforderung hin. Die sind allerdings nur erste Anhaltspunkte. Jeder Hund wäre hier individuell zu betrachten, da auch Schmerzen ähnliche Verhaltensauffälligkeiten hervorrufen können.
Ausgeglichene Hunde, die artgerecht beschäftigt werden, laufen in der Regel entspannt neben ihren Menschen her, reißen nicht an der Leine und würden während des Spaziergangs nicht auf dieser Herumkauen.
Die Folgen eines unterforderten Hundes mit zu wenig Bewegung sind nicht zu unterschätzen. Neben Verhaltensauffälligkeiten kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Viele Hunde sind leider viel zu dick, was nicht selten an mangelnder Bewegung liegt. Durch Bewegungsmangel kann es ebenfalls zu Verdauungsstörungen, Gelenkentzündungen und Erkrankungen des Herz – Kreislauf – Systems kommen.
Und wie kenne ich, ob mein Hund überfordert bzw. überanstrengt ist?
Eine Überanstrengung ist leider deutlich schwerer zu erkennen, da die Symptome oft erst spät sichtbar werden. Junge Hunde sollten kontrolliert bewegt werden, da sie ihre eigenen Grenzen nicht selbst einschätzen können und ihr Knochenbau noch nicht dementsprechend ausgebildet ist. Schlappe Hunde, die sich unterwegs hinlegen oder gar zu humpeln beginnen, sind überanstrengt. Älteren Hunden können kleine Pausen helfen und ganz allgemein bei allen Hunden jeder Größe und jeden Alters sollte bei größerer Aktivität zwischendurch immer genug Wasser angeboten werden.
Überdrehte Hunde, die vor der Aktivität unkontrolliert „hochdrehen“ sind oft überfordert. Dies sieht man besonders häufig bei den Arbeitshunden wie Schäferhunden oder Aussies. Arbeitshunde müssen nicht zwangsläufig körperlich ausgepowert werden. Auch Kopfarbeit ist wichtig und sorgt für innere Balance. Jeder Hund sollte erst einmal lernen zur Ruhe zu kommen, bevor dieser im Hundesport geführt wird. Bewegung ist wichtig, Hundesport super, aber alles in Maßen und angepasst an den Bedürfnissen des Hundes. Niemand muss sich wundern, dass ein Hund nicht mehr zu beruhigen ist, wenn er Montags Aglity macht, am Dienstag zum Zughundesport geht, Mittwochs zum Frisbee und Donnerstag wieder zum Agility damit er fit ist für das Turnier am Wochenende. Die gesunde Mitte zu finden ist hier das aller Wichtigste.
Wie halte ich Queen und Püppi fit?
Zunächst einmal sind wir viel unterwegs. In der Regel zwischen zwei und vier Stunden täglich sind die beiden in Bewegung. Wir gehen viel spazieren und ich beschäftige die zwei viel im Garten. Wie genau ich dabei auf die Fitness achte, verrate ich euch jetzt:
Zum Einen nutze ich wie oben schon beispielhaft beschrieben die Natur wie kleine Cavaletti – Stangen, bei denen die Hunde die Beine gezielt anheben müssen. Wir nutzen daher nicht nur die großen Waldwege, sondern gehen auch ganz gezielt die kleinen, schmaleren Wege. Hier liegt gut und gerne ein Baumstamm im Weg oder Wurzeln schauen aus der Erde, sodass die Hunde „bewusst laufen“ müssen.
Da Queen ein Schäferhund ist muss man immer auch ein Auge auf die Muskulatur in der Hinterhand haben. Queen bekommt ihr Futter im Garten verteilt und sucht dieses täglich. Hierbei schnüffelt sie den gesamten Rasen ab und ganz oft kommt es vor, dass sie mit der Nase etwas hinter sich wahrnimmt. Dann geht sie ein oder zwei Schritte rückwärts. Das Rückwärts laufen ist super für die Hinterhand, denn viele Hunde sind sich über ihre Hinterläufe gar nicht bewusst. Da Queen nicht so gerne trickst und das pure Rückwärts laufen als Trick eher langweilig findet, nutze ich das im Garten verteilte Futter, denn bei der Suche geht sie ebenfalls mehrmals rückwärts.
Auch Schnüffelbälle und Schnüffelrollen, die ihr übrigens bei uns im Shop bekommen könnt, sind super geeignet, um die Motorik und Koordination der Vorderläufe zu trainieren. Der Hund muss mithilfe seiner Vorderpfote die Rolle in Bewegung halten, um an alle Leckerlis zu gelangen.
Ebenfalls gut geeignet sind kleine Tricks oder Grundgehorsam. Man bringt seinen Hund vom Steh ins Sitz. Dann vom Sitz ins Platz und von dort aus wieder ins Steh ohne, dass es zwischendurch ins Sitz geht. Dies stärkt die gesamte Muskulatur und verbessert die Gelenkbeweglichkeit.
Auch ein einfaches Pfote geben kann viel bewirken, denn mit diesem kleinen Trick trainierst du nicht nur die Muskulatur der Vorderläufe, sondern auch die Balance deines Hundes, denn dieser muss das in der Luft befindliche Bein ausbalancieren. Du kannst diesen Trick weiter ausbauen, in dem du auch ein „high five“ übst, sodass der Hund die Pfoten noch höher heben muss.
Was zunächst wie der ganz normale Alltag aussieht, ist eigentlich eine super Übung für die Koordination und stärkt die Muskulatur: das Pfoten abputzen. Wenn es regnet, putzen wir unserem Hund vor dem Haus die Pfoten ab. Dies können wir auch ohne Handtuch machen, indem wir einfach den Bereich über der Pfote des Hundes für ca. drei Sekunden in die Hand nehmen.
Wer etwas für die Rückenmuskulatur machen möchte, sollte seinem Hund beibringen, Slalom durch die Beine zu laufen. Je langsamer der Hund läuft, umso größer ist der Trainingseffekt und der Hund tut mehr für eine gleichmäßige Belastung und ein gutes Körperbewusstsein. Wichtig ist, dass der Hund in beide Richtungen läuft also quasi eine 8 durch unsere Beine läuft. Achte darauf, dass deine Beine so weit auseinander stehen, dass der Hund bequem hinter laufen kann. Queen und Püppi beherrschen das Slalom laufen auch rückwärts, was zu einem gesunden Körperbewusstsein in der Hinterhand beiträgt.
Für das Training im Garten arbeiten wir manchmal mit sog. Cavaletti Stangen*. Hierbei muss der Hund gezielt seine Beine heben und trainiert so Balance und Koordination. Das Training mit Cavaletti sorgt für einen runden, gleichmäßigen Bewegungsablauf. Wer keine Stangen hat, kann sich auch auf den Boden setzen und seine Beine ausstrecken und den Hund mit einem Leckerli vor der Nase hinüber führen. Wer gleichzeitig die eigene Bauchmuskulatur trainieren möchte, kann die Beine leicht anheben :)
Zusammenfassung:
Wie ihr seht, kann man ganz einfach viele Übungen im Alltag einbauen, um den Hund fit und gesund zu halten. Hat euer Hund körperliche Einschränkungen, so klärt vorher mit einem Tierarzt, welcher Sport oder welche Übungen für euren Hund geeignet sind. Seid ihr unsicher, dann lasst euch die Übungen von einem Physiotherapeuten zeigen. Und wer mag, kann sich selbst bei den Übungen mit einbringen, denn zusammen macht es gleich viel mehr Spaß.
Euren Hund fit zu halten ist wichtig und die Grundlage für ein gesundes Leben. Doch sollte euer Hund dennoch krank werden, ist es schön, einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben, sodass man sich nicht zusätzlich Sorgen um das Finanzielle machen muss. Ich kann euch AGILA Haustierversicherung empfehlen. Hier könnt ihr bereits ab 23,90 EUR einen Tierkrankenschutz abschließen
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